Jetzt organisiere ich mich selber
Marc Kaiser arbeitet an einem geschützten Arbeitsplatz im Betriebsunterhalt der Band-Genossenschaft. Neu kann er seine Fähigkeiten zwei Tage in der Woche bei einer externen Firma unter Beweis stellen. Die Band verhalf ihm so zu mehr Abwechslung und Selbständigkeit.
Band ist die Lösung nach der Kündigung
Vor knapp zehn Jahren erhielt Marc Kaiser die Kündigung. Er hatte damals einen Hilfsjob beim Abwart eines Altersheimes. Die IV (Invalidenversicherung) verwies ihn an die Band-Genossenschaft. Hier konnte er im Betriebsunterhalt zur Probe arbeiten. Die abwechslungsreichen Arbeiten drinnen und draussen gefielen ihm sofort. «Ich mag es, nicht immer das Gleiche zu tun. Und ich arbeite gern mit den Händen.» Zwei Monate später unterzeichnete er einen Arbeitsvertrag im Rahmen eines geschützten Arbeitsplatzes bei der Band und arbeitet hier seither.
Marc Kaiser, Betriebsunterhalt Band-Genossenschaft
Im Team und allein arbeiten
Das Aufgabengebiet im Betriebsunterhalt ist vielfältig. Es gibt wiederkehrende, aber auch ständig wechselnde Arbeiten, die anfallen. Die Gruppenleitenden stimmen die Aufgaben auf die Vorlieben und Fähigkeiten der Teammitglieder ab. Manches wird im Team erledigt, anderes im Alleingang. «Wenn mir etwas nicht passt, darf ich das sagen. Wir finden immer eine Lösung im Team», sagt Marc Kaiser. Er ist im Bereich «Food & Pharma» zuständig für die Reinigung. Dort ist Hygiene besonders wichtig. Auch um Gartenarbeiten kümmert er sich.
Neue Chance für mehr Abwechslung: Externer Einsatz
Marc Kaiser arbeitet seit einigen Monaten zwei Tage die Woche bei einer externen Firma. Seine Betreuungspersonen sahen diese Chance für ihn, nachdem sie eine entsprechende Anfrage erhalten hatten. Sie begleiteten ihn auch zu den Vorstellungsgesprächen. «Das Fördern unserer Mitarbeitenden ist für uns zentral. Wir möchten erreichen, dass jede Person ihr Potential voll ausschöpfen kann», erklärt Stefanie Hochreutener von der Betrieblichen Sozialberatung der Band-Genossenschaft.
«Jetzt habe ich bereits die Probezeit bestanden. Ich freue mich sehr», sagt Marc Kaiser zurecht mit Stolz. Er schätzt die Abwechslung, welche die neue Tätigkeit mit sich bringt. «Es gibt hier eine Aufsitzkehrmaschine zum Säubern der Vorplätze. Das finde ich toll und die Bedienung habe ich schnell gelernt.»
Stefanie Hochreutener und Marc Kaiser
Selbständiger sein und sich selber organisieren
Der Job von Marc Kaiser im 1. Arbeitsmarkt setzt voraus, dass sich der Arbeitnehmer selbständig organisieren kann. «Ich muss selber wissen, mit welcher Arbeit ich starte», präzisiert Marc Kaiser. Dabei ist wichtig, dass er sich bei Fragen und Problemen jederzeit an eine Ansprechperson vor Ort wenden kann. Die Band hat geholfen, dieses ideale Arbeitsumfeld zu schaffen. Stefanie Hochreutener macht ein Beispiel: «Marc Kaiser ist offen für Neues und bringt gute Fähigkeiten der Selbstorganisation mit. Für den Erfolg des Einsatzes war es aber zentral, dass Herr Kaiser vor Ort eine konstante Ansprechperson hat». Die jahrelange Berufserfahrung bei der Band hat das Vertrauen von Marc Kaiser in seine beruflichen Fähigkeiten gestärkt. Sein Selbstbewusstsein ist gestiegen.
«Ich wurde sehr freundlich aufgenommen. Die Leute sind direkt und sagen, wenn etwas nicht passt. Das Team ist locker. Ich fühle mich sehr wohl.» Diese Zufriedenheit spürt auch sein privates Umfeld. So hat Marc Kaiser zurzeit nur einen Wunsch: «Ich wünsche mir, dass meine Tochter eine gute Lehrstelle findet.»
