Der Weg zurück zum Forstwart und Eismeister

Eine Erfolgsgeschichte: Markus Schweizer (59) ist ein Mann der Tat. Über 40 Jahre arbeitet er im Wald als Forstwart. Dann passiert der Unfall. Die Band-Genossenschaft begleitet ihn zurück – nicht nur in eine, sondern in gleich zwei Arbeitswelten! Schweizer kehrt zurück in den Wald und als neuer Eismeister in die Halle. Beide Teilzeitstellen bringt er heute unter einen Hut.

Was ist passiert? Ein Sturz von der Leiter mit Folgen.

«Ich habe schwer geschluckt. Man sagte mir, das werde nichts mehr mit dem Wald!»
Markus Schweizer blickt zurück auf die Zeit kurz nach seinem Unfall. Nach einem Sturz von der Leiter während der Arbeit ist seine linke Schulter komplett zertrümmert. Nur dank eines Implantates kann er den Arm weiterhin bewegen. Schweizer darf noch maximal 10kg Gewicht heben – und das nur hüfthoch.

Seit über 40 Jahren war der gelernte Forstwart im Einsatz im Wald. Einschränkungen kannte er nicht. Der Unfall und die Folgen waren erstmal ein Schock

Wie geht es weiter? Die Invalidenversicherung schaltet sich ein.

«Ich hab mich selten getraut, um Hilfe zu fragen. Sowas brauchte ich früher nicht.»
Nach der Operation muss Schweizer sieben Monate Zuhause bleiben. Danach kehrt er in einem Teilzeitpensum von 40% an seinen alten Arbeitsort, in den Staatsforstbetrieb, zurück. Die Invalidenversicherung (IV) meldet ihn gleichzeitig zur Abklärung bei der Band-Genossenschaft an.

Schweizer verliert seine Führungsaufgaben, früher war er Stützpunktleiter. Während der Arbeit im Wald braucht er Hilfe von Arbeitskollegen. Diese neue Arbeitssituation bedeutet eine grosse Umstellung.

Was ist noch möglich? Die Band-Genossenschaft klärt ab.

«Ich bin keine Chnübli-Büetz gewohnt. In der Werkstatt fühlte ich mich anfangs wie eingesperrt.»
Zwei Monate später beginnt für Markus Schweizer seine Zeit bei der Band-Genossenschaft. Zur Abklärung ist er fünf Tage die Woche in der Werkstatt tätig. Drinnen arbeitete er in seinem Leben nie. Was als Tortur beginnt, wendet sich zum Guten: Erst eine Auszeit von seinem Job als Forstwart macht eine Heilung der schweren Verletzungen überhaupt möglich. Die Band organisiert drei Monate später einen Wechsel in den internen Hausdienst und danach ein Praktikum bei der Justizvollzugsanstalt in Hindelbank. Schweizers Aufgaben während dem Praktikum sind vielseitig: Anlage pflegen, Rasen mähen, pflanzen, heuen, Gefangene anleiten und instruieren. Endlich leistet er seine Arbeit wieder draussen.

Wohin geht es? Die Band-Genossenschaft begleitet weiter.

«Der Job als Eismeister ist weit mehr als auf einer Maschine ein paar Kurven zu drehen!»
Nun ist klar, Schweizer kann in einem fixen Pensum von 40% zu seinem früheren Arbeitgeber zurückkehren. Eine Vollzeitstelle ist aufgrund der körperlichen Einschränkungen unzumutbar. Zusammen mit seiner Begleitperson bei der Band-Genossenschaft bewirbt er sich auf über 40 weitere Teilzeitstellen. Schliesslich war es ein früherer Forstwartkollege, der ihm vom Job als Eismeister erzählt.

Was bleibt? Ein Unfall, zwei neue Jobs!

«Tiefe Temperaturen machen mir nichts aus. 0 Grad ist für mich gar nicht kalt.»
Ob sich mit seinem neuen Job als Eismeister ein Bubentraum erfülle, wurde er als ehemaliger Hockeyfan öfter gefragt. Das Gegenteil war der Fall. Schweizer hat enorm Respekt vor der neuen Aufgabe. Grosse Maschinen verlangen viel Fingerspitzengefühl. Der Eismeister hat zudem die volle Verantwortung für die Sicherheit der Gäste. Der Zeitdruck ist hoch: Die Arbeit muss schnell und effizient erledigt sein. Neben dem Eis Putzen kümmert Schweizer sich um das Schleifen von Schlittschuhen und ist auch für die Kontrolle der Anlage zuständig.

Heute arbeitet Schweizer vorwiegend am Wochenende und an den Abenden auf dem Eis. Tagsüber ist er während rund der Hälfte der Woche im Wald. Seine Familie verpasst er so ab und an, das sei der Nachteil. Jedoch gefallen ihm seine beiden Jobs und die Pensionierung ist nicht mehr allzu fern.

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